Giacomo Leopardis „Zibaldone“ :Nichts als Illusionen

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Ein seltsames Genie, das unendlich viel wusste, wenig zu tun vermochte und darüber doch nicht zynisch wurde: Giacomo Leopardi (1798 – 1837). (Foto: IMAGO/Gemini Collection)

Der „Zibaldone“ von Giacomo Leopardi ist eines der wichtigsten philosophischen wie literarischen Texte des frühen neunzehnten Jahrhunderts. Jetzt ist der erste Band einer deutschen Gesamtausgabe erschienen.

Von Thomas Steinfeld

Als „Zibaldone“, wörtlich „Mischmasch“ oder „Sammelsurium“, bezeichnete man im Italien der frühen Neuzeit eine Mappe oder Kladde, in der Bedenkenswertes und Erbauliches aus Philosophie, Wissenschaft und Dichtung gesammelt wurde, oft ergänzt durch Gebete und manchmal auch durch persönliche Bemerkungen. Weniger um persönliche Memoiren ging es bei den „Zibaldoni“ als vielmehr um fremde Schriften, auf die gestützt sich tatsächliche und prospektive Bildungsgänge entwickelten. Sie wurden meist innerhalb der Familien weitergegeben. Für eine Veröffentlichung waren die Sammlungen nicht gedacht.

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