Streit:Mit Dauerempörung lassen sich die großen Krisen nicht lösen

Streit: Ein Rezept für die große Versöhnung der Gesellschaft gibt es nicht. Aber vielleicht könnte man es ja zumindest versuchen.

Ein Rezept für die große Versöhnung der Gesellschaft gibt es nicht. Aber vielleicht könnte man es ja zumindest versuchen.

(Foto: Jena Ardell/Getty)

Viele Menschen sind Sumpfköpfe. Leider gehört man selbst für viele Menschen absolut dazu. Ein Vorschlag zur Güte.

Essay von Kurt Kister

Als der Krieg in der Ukraine noch nicht das alles beherrschende Thema war, hat man immer wieder mal gehört oder gelesen, dass Streit in einer pluralistischen Gesellschaft wichtig sei. Man müsse ihn austragen. Das sagen oft auch Menschen, die sich, wenn man mit ihnen streitet, schnell beleidigt fühlen. In aller Regel dreht sich der Streit dann nicht mehr um seinen ursprünglichen Gegenstand, sondern darüber, wie man streitet. Es ist leicht zu erkennen, wann der Streit über den Streit, also die Metastreit-Phase, einsetzt. Es häufen sich dann Wörter wie "wertschätzen", "Respekt", "Augenhöhe" oder "Verletzung". Der Metastreit erzeugt nicht selten deutlich schärfere Auseinandersetzungen als der Gegenstandsstreit. Es scheint so zu sein, aber das ist natürlich eine subjektive Einschätzung, dass die Bereitschaft zum Metastreit seit geraumer Zeit enorm zugenommen hat. Der Metastreit ist ein Kennzeichen des Konflikts zwischen Milieus oder von Blasen innerhalb eines Milieus.

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