Gesellschaft:Die Erfindung der Leistung

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Ob Arbeitswelt, Sport oder in der Schule: Ständig geht es darum, wie viel jemand leistet. Aber wie misst man das? Die Historikerin Nina Verheyen erkundet einen Begriff, die unser Ich und das Zusammenleben prägt.

Von Wolfgang Ullrich

Wenn die Historikerin Nina Verheyen die Leistung als eine Erfindung bezeichnet, liegt es nahe, dass sie in ihrem Buch auch von Erfindern spricht. Einer davon war der Psychologe William Stern. Auf ihn geht der Begriff des Intelligenzquotienten (IQ) zurück. 1912 führte er ihn ein, um die Ergebnisse bereits bestehender Intelligenztests auf das jeweilige Alter der Probanden zu beziehen. Von nun an ließen sich diese hinsichtlich ihrer Denkleistungen besser miteinander vergleichen. Daher machten Intelligenztests eine große Karriere, vor allem in den USA, mit Folgen, die aus heutiger Sicht höchst ambivalent einzuschätzen sind. Zwar waren sie einerseits "ein transparentes und demokratisches Instrument", um in einer heterogenen, aus vielen Einwanderern bestehenden Bevölkerung "die jeweils am besten geeigneten Personen" zu finden.

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