Identitätspolitik:Gute Seelen

Identitätspolitik: Petra Gerster und ihr Mann Christian Nürnberger haben ihr Buch "für die Verunsicherten" geschrieben, sagen sie, "für die verständnislos Fragenden".

Petra Gerster und ihr Mann Christian Nürnberger haben ihr Buch "für die Verunsicherten" geschrieben, sagen sie, "für die verständnislos Fragenden".

(Foto: Rico Rossival/Heyne Verlag)

Nachdem die Moderatorin Petra Gerster mit dem Gendern begann, hagelte es böse Briefe. Mit ihrem neuen Sachbuch legt sie einen Schlichtungsversuch vor. Kann das klappen?

Von Nele Pollatschek

Weihnachten ist natürlich ein zutiefst identitätspolitisches Fest. Nicht nur, weil die Geschichte mit Maria und dem Stall, wie vieles Identitätspolitisches, mit einem Zensus beginnt. Oder weil die drei Könige divers gecastet sind. Oder weil es sich beim Geburtstagskind um den späteren König der Woken handelt (Kritik an Reichen, Verteidigung von Sexarbeiterinnen, moralische Belehrungen). Die größte Gemeinsamkeit zwischen Identitätspolitik und Weihnachten - mein Beileid an alle, die es gerade wieder durchleben mussten - ist aber, dass es bei beidem irgendwann kracht. Missverständnisse entstehen, Vorwürfe werden gemacht, irgendwer verletzt irgendjemand anders, es gibt Generationenkonflikte, Traditionskonflikte, unterschiedliche Vorstellungen davon, wie man ein Zusammenleben organisiert, und am Ende ist man wütend und traurig und gründlich erschöpft.

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