Der neue Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, hat sich gegen das Gendern in der Verwaltungssprache ausgesprochen. Das führt zu der bekannten Kritik von Menschen, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen. Denn, so eine gängige Interpretation, bei Substantiven wie "die Autoren" handle es sich um ein generisches Maskulinum, sodass es sich anböte, geschlechtergerecht in der Endung einzugreifen: AutorInnen, Autor_innen, Autor*innen, Autor:innen, Autorens und so weiter. Ein Widerspruch zeigt sich jedoch im Engagement gegen das generische Maskulinum: Es blendet völlig aus, dass sich das generische Femininum parallel durch die deutsche Sprache zieht. Für Verwaltungsregelungen und in Verträgen schlagen Lann Hornscheidt und Ja'n Sammla in "Wie schreibe ich divers?" (w_orten & meer, 2021) als genderfreie Strategie vor, mit dem Plural statt mit dem Singular zu arbeiten, damit alle Menschen gemeint sind.
Geschlechtergerechte Sprache:Möchten Sie lesen?
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Warum diese Anrede an die potenzielle Leserschaft ein generisches Femininum ist und die deutsche Sprache viel gerechter als ihr Ruf. Eine kleine Sprachgeschichte.
Gastbeitrag von Jayrôme C. Robinet

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