Genauso wie die Regierungsstellen, die die Folterpraktiken vorantrieben, entmenschlicht auch Bigelow ihre Opfer. Trotz wiederholter Schläge, Erniedrigungen und aggressiver Foltertechniken verschiedenster Art wirkt Ammar zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd sympathisch. Deswegen gibt es im ganzen Film auch keine Figur, mit der sich das Publikum identifizieren könnte, den die Grausamkeiten emotional verstören würden. Entmenschlichung war ein unerlässliches Werkzeug bei der Propagierung der Folter, es ist ein unerlässliches Werkzeug bei der Propagierung von "Zero Dark Thirty", einem Film, der das Publikum dermaßen desensibilisiert, dass man als Amerikaner erschrecken und sich darüber Gedanken machen sollte, wer wir geworden sind in den Jahren seit 9/11.
Geschichtsklitterung in "Zero Dark Thirty":4. Entmenschliche die Opfer
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