Putins Krieg in der Ukraine:Der Rauswurf des Chefdirigenten

Lesezeit: 5 min

Valery Gergiev 2021 bei einem Konzert in Russland. (Foto: Danil Aikin /imago)

Oberbürgermeister Reiter hat Valery Gergiev von den Münchner Philarmonikern entlassen, weil der sich nicht gegen Putin ausspricht. Was genau ist passiert? Die Geschichte einer kulturpolitischen Eskalation.

Von Helmut Mauró

Jetzt gilt er also vielen als Vasall des Bösen, der russische Dirigent Valery Gergiev, der nun aus dem Amt des Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker gejagt wurde. Als Wladimir Putins propagandistischer Steigbügelhalter, der sogar einen Krieg billigend in Kauf nimmt, um seinem Herrn treu zu bleiben. Für den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter ist die Sache klar. Er hatte Gergiev ein Ultimatum bis Montag gestellt, das dieser wortlos hatte verstreichen lassen. Am Dienstag schrieb SPD-Politiker Reiter: "Valery Gergiev hat sich trotz meiner Aufforderung, sich eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt, nicht geäußert. Ich hätte mir erwartet, dass er seine sehr positive Einschätzung des russischen Machthabers überdenkt und revidiert ... Nachdem dies nicht erfolgt ist, bleibt nur eine sofortige Trennung."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusDirigent Valery Gergiev
:Von Teufels Gnaden

Seine westlichen Arbeitgeber fordern vom Dirigenten Valery Gergiev ein Statement gegen Putins Krieg. Er ist nicht der einzige russische Künstler, der jetzt Stellung beziehen muss.

Von Reinhard Brembeck und Egbert Tholl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: