Gera (dpa/th) - Schrittweise sollte es am Theater Altenburg Gera ab Februar, März wieder in einen Spielbetrieb mit großen Stücken gehen. „Und promt hat's uns dann erwischt mit dem Virus“, berichtete Generalintendant Kay Kuntze am Donnerstag in Gera. „Wir hatten also die ersten großen Proben und dann ging das los mit einer Infektionsdynamik, dass wir im März plötzlich nicht mehr spielfähig waren“. Zehn Tage gab es einen hausinternen Corona-Lockdown. Jetzt sei man wieder sehr gut spielfähig. Mit großen Stücken soll es dann auch in die Spielzeit 2022/23 gehen.
Das Theater Altenburg-Gera hat bei der Planung für 2022/23 die Corona-Handbremse vollends gelockert. „Mit der neuen Spielzeit hoffen wir nun, in den Regelbetrieb zurückzukehren und unserem Publikum ohne Zugangsbeschränkungen und bei vollem Zuschauerraum wieder Musiktheater, Schauspiel, Ballett, Puppentheater und Konzerte in großem Format und mit inhaltlicher Vielfalt präsentieren zu können“, sagte Kuntze. 20 Neuinszenierungen, sieben Uraufführungen, Konzerte unterschiedlichster Formate für alle Altersgruppen und die Wiederaufnahme großbesetzter Stücke wie „Die Passagierin“ von Mieczysław Weinberg, „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach sowie des Balletts „Giselle“ von Adolphe Adam stünden im Zentrum.
Mit Gottfried von Einems Oper von 1947 „Dantons Tod“ will der Opernchor, der in der Pandemiehochzeit nur wenige Auftritte hatte, den Musiktheaterspielplan eröffnen. Zur Weihnachtszeit soll Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ in einer Neuinszenierung zurückkommen. „Ein Höhepunkt verspricht das an beiden Theaterstandorten zu erlebende Musical „Anything Goes“ von Cole Porter zu werden, teilt das Theater mit.
Das Schauspiel widmet sich in der kommenden Spielzeit der Frage, welche größeren Auswirkungen das persönliche Agieren auf die Um- und Nachwelt hat. In einem Theaterexperiment soll das Publikum Teil der Geschichte werden und mitbestimmen. Neuinszenierungen des Schauspiels an den großen Spielstätten sind „Stützen der Gesellschaft“ von Henrik Ibsen, „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Heinrich Böll und „Viel Lärm um Nichts“ von William Shakespeare. Das Thüringer Staatsballett präsentiert den Klassiker „Coppélia“ in einer Neudeutung von Silvana Schröder. In der Konzertsaison steht das Partnerland Tschechien im Fokus der Reihe „Zukunftsmusik ostwärts“.
2023 soll außerdem das Puppentheater umfassend mit Fördergeldern des Bundes und der Stadt saniert werden. Die Arbeiten an und in der Spielstätte am Gustav-Hennig-Platz sollen im Januar beginnen und für zwei Jahre andauern. In der Zwischenzeit soll das Publikum die Puppenspielkunst in Gera in der Bühne am Park, in der Theaterfabrik, im ehemaligen Theaterrestaurant Szenario und in verschiedenen Klassenzimmern oder im Altenburger Theaterzelt erleben können.
Insgesamt hat das Fünf-Sparten-Theater 18 Premieren in Altenburg und 20 Premieren in Gera geplant. Es ist Thüringens einziges Fünf-Sparten-Haus und zugleich die Heimat des Thüringer Staatsballetts.
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