"Genetic Portraits":Halb der Papa

Wie sieht der denn aus? Nun, der Vater wie der Sohn und umgekehrt. Denn dieses Foto zeigt zwei Menschen. Der Kanadier Ulric Collette kombiniert Porträts von Verwandten und bringt frappierende Ähnlichkeiten ans Licht. Nicht zuletzt in seiner eigenen Familie.

Von Irene Helmes

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(Foto: Ulric Collette)

Wie sieht der denn aus? Nun, der Vater wie der Sohn und umgekehrt. Der Kanadier Ulric Collette kombiniert Porträts von Verwandten und bringt frappierende Ähnlichkeiten ans Licht. Nicht zuletzt in seiner eigenen Familie. Eigentlich wollte er etwas ganz anderes machen, sagt der Fotograf Ulric Collette rückblickend. Doch irgendwie entstand beim Herumprobieren am Bildschirm vor etwa drei Jahren diese Collage. Sie zeigt rechts Collette und links seinen damals siebenjährigen Sohn. Schräg im wahrsten Sinne des Wortes, und ein echter Hingucker. Im Bild: Nathan (sieben Jahre) und Ulric (29), Sohn und Vater

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(Foto: Ulric Collette)

Aus dem Zufallsprodukt wurde eine Idee. Collette experimentierte bald mit Aufnahmen anderer Verwandter, kombinierte etwa sich selbst mit einem seiner Brüder. Dass hier zwei Köpfe verschmolzen wurden, ist beim flüchtigen Hinsehen schon nicht mehr wahrnehmbar. Im Bild: Christophe (30) und Ulric (29), Brüder

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(Foto: Ulric Collette)

Andere Kombinationen sind wieder leichter zu erkennen. Aber gerade im Generationenvergleich werden die "Portraits génétiques" des Franko-Kanadiers besonders spannend. Was hier tatsächlich Vater und Sohn zeigt, könnte auch als Alt-Jung-Collage ein und desselben Mannes durchgehen. Im Bild: Denis (53) und William (28), Vater und Sohn

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(Foto: Ulric Collette)

Auch bei Frauen hat Fotograf Collette wunderbare Paare für seine Bilder gefunden, wie hier Mutter und Tochter. Nach den ersten Versuchen in der eigenen Familie weitete er sein Projekt aus. Wie viele Menschen er mittlerweile so porträtiert hat, weiß er nicht genau. Im Bild: Marie-Pier (18) und N'sira (49), Tochter und Mutter

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(Foto: Ulric Collette)

Eine Auswahl der Bilder ist auf Collettes Webseite zu sehen. Ein großer Teil des Projekts besteht aber längst aus Auftragsarbeiten. Die Menschen, die bei ihm die ausgefallenen Familienfotos bestellen, behalten diese dann meistens für sich, erzählt der Fotograf. Schade eigentlich. Im Bild: Véronique (29) und Francine (56), Tochter und Mutter

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(Foto: Ulric Collette)

Digital nachbearbeiten würde er nicht viel, sagt Collette. Beim Shooting versuche er aus so vielen Winkeln wie möglich zu fotografieren, "das klappt irgendwie ganz gut". Besonders im Gesicht helfe er so wenig wie möglich nach, um die Ähnlichkeit zu verstärken. "Aber falls die Haare oder die Kleidung nicht passen, halte ich mich nicht zurück", gibt er zu. Tatsächlich sind die meisten Bilder absolut minimalistisch gehalten - mit schlichten Frisuren und, wenn überhaupt, mit neutraler Kleidung. Im Bild: Catherine (23) und Véronique (29), Schwestern

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(Foto: Ulric Collette)

Bislang hat Collette seine Porträts nur in Kanada gemacht, hätte aber auch nichts dagegen, mal im Ausland zu fotografieren. Viel Aufwand für Werbung betreibt der 33-Jährige nicht, "das Internet scheint das für mich zu übernehmen". Mittlerweile hat Collette eine eigene kleine Kommunikationsagentur in Québéc, seine Fotos haben es in Magazine wie Esquire geschafft und die "Portraits génétiques" wurden für den begehrten Werbepreis Cannes Lion nominiert. Im Bild: Julie (61) und Isabelle (32), Mutter und Tochter

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(Foto: Ulric Collette)

Seine eigenen Lieblingsfotografen sind Andrew Zuckerman, Desiree Dolron, Oleg Dou, Philip Toledano und Gregory Credson. Collettes Arbeit wiederum erinnert Betrachter nicht selten an das Fotoprojekt "I'm not a look-alike" von François Brunelle. Brunelle, ebenfalls aus Québéc, fotografiert dafür Menschen, die nicht verwandt sind - findet dabei aber ähnlich frappierende Paare wie Collette mit seinen Verwandten. Es deutet sich da eine Faible der Kanadier für Ähnlichkeiten an. Sehenswert. Im Bild: Roxane (22) und Jill (25), Schwestern

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