Geisteswissenschaften:Ödipuskomplex sucht kategorischen Imperativ

Alle sechs Jahre findet in Stuttgart der Internationale Hegel-Kongress statt. Diesmal diskutierten die Philosophen vor allem darüber, ob uns die Moral zur "zweiten Natur" werden soll - oder ob dieser Gedanke nicht in die Irre führt.

Von Michael Stallknecht

Der Internationale Hegelkongress in Stuttgart ist eine zentrale Plattform für alle Philosophen, die sich mindestens partiell auf den Spuren Georg Wilhelm Friedrich Hegels sehen. Nur alle sechs Jahre veranstaltet ihn die Internationale Hegel-Vereinigung (nicht zu verwechseln mit der Hegel-Gesellschaft) am Geburtsort ihres Namensgebers - aus der Überzeugung, dass sich nicht im Jahresrhythmus neue fundierte Forschungen zu dem Philosophen vorlegen lassen, der als eigentliche Gründungsgestalt der modernen Philosophie noch überall hineinwirkt. Um reine Philologie geht es dem Hegelkongress dabei nicht, die Philosophen sollen auch die eigene Gegenwart durch Hegels Augen betrachten. Um dennoch einen klaren Fokus zu erreichen, steht der Kongress jeweils unter einem Thema, der dem Hegelschen Werk entnommen ist.

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