Gehört, gelesen, zitiert:Vereinfachung

Janis Varoufakis und Brian Eno haben eine Reaktion auf das Brexit-Referendum veröffentlicht. Es geht um Kommunikationsprobleme der Linken.

Die Brexit-Entscheidung in Großbritannien aktiviert diverse Allianzen, so auch die Initiative "DiEM25" zur Demokratisierung Europas, die der frühere griechische Finanzminister Janis Varoufakis im Frühjahr dieses Jahres an der Berliner Volksbühne ins Leben gerufen hat. Zusammen mit dem Musiker Brian Eno, der ebenfalls Mitglied der Initiative ist, hat Varoufakis jetzt einen Aufruf veröffentlicht, der auch die Kommunikationsprobleme der Linken selbstkritisch angeht:

"Wo wir versagt haben, haben die Rechten Erfolg gehabt: Sie fanden einen Weg, die große Unzufriedenheit auszuschöpfen. (. . .) ,Take back control of your country!' - ,Make America great again!' - in unserer mediengesättigten Ära bleiben solche Slogans wie Hundescheiße am Schuh haften. Das ganze Einerseits-Andererseits von uns Liberalen, Demokraten, Marxisten, Utopisten und so weiter ist hingegen einfach zu vage, zu voraussetzungsreich. (. . .) Da ist (mit den Protestwahlen, Anm. d. Red.) eine Revolution im Gange, aber keine nach unseren Vorstellungen, keine, die wir gewollt und erhofft haben, keine, mit der wir wüssten umzugehen. (. . .) Und wie können wir diese Leute zurückgewinnen? Das ist derzeit eine offene Frage. Man kann sie nicht leichtfertig und auf die Schnelle beantworten. Der Brexit verordnet uns eine Denkpause. (. . .) Aber unsere Botschaft sollte in jedem Fall vereinfacht werden."

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