Süddeutsche Zeitung

Gehört, gelesen, zitiert:Lügen und Literatur

In ihrer Rede zur Verleihung des Goldsmith-Preises für Literatur sprach die schottische Schriftstellerin Ali Smith darüber, warum Literatur gerade im Zeitalter von Donald Trump so wichtig ist: Sie lehrt uns, überall Fiktionen zu erkennen.

In ihrer Rede zur Verleihung des Goldsmith Preises für Literatur sprach die schottische Schriftstellerin Ali Smith darüber, warum fiktionale Literatur auch im Zeitalter von Donald Trump wichtig ist:

"Die Menschen, die literarische Geschichten erfinden, bieten Welten an, die uns die Welt zurückgeben. Sie sensibilisieren uns gegenüber den Machenschaften der Leute, die Dinge über die Welt erfinden und dann behaupten, sie seien wahr. Der Roman lehrt uns, wie man Fiktionen liest, wie man die Struktur von Geschichten erkennt, die wir selbst erzählen und die uns erzählt werden. Mit anderen Worten: Literatur ist wichtiger denn je, weil sie erfunden wird. Aber ist sie eben nicht doch auch gelogen? (. . .) Nun, eine Lüge ist nicht wahr und ein Roman weiß auch, dass er nicht wahr ist. Der Unterschied ist, dass bloß die Lüge die Wahrheit untergraben will."

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Quelle:
SZ vom 17.10.2017 / SZ
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