Die Proteste um das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP haben auch wieder die Frage aufgebracht, welche Seite des Atlantiks denn nun den besseren politischen Idealen anhängt. Die amerikanische Wochenzeitschrift The New Yorker schrieb im Februar zum Thema:
"Von allen Einwänden gegen die politische Ideologie Skandinaviens hält sich der Einwand, dass sie besessen seien von Gleichheit, am hartnäckigsten. (. . .) Was uns das Beispiel Skandinavien jedoch vor allem zeigt, ist, wie steil und ambitioniert der Weg ist, den der amerikanische Liberalismus geht. Konservative reden gerne von Nachbarschaftshilfe, ignorieren allerdings, dass die Bürgersteige voller Obdachloser sind. Aber auch in den Idealen des modernen amerikanischen Liberalismus schlummert eine gewisse Hartherzigkeit. Anders als die Skandinavier sind wir den faustischen Pakt eingegangen: Die Möglichkeit zum Beispiel, mitten in den USA ein echter Iraner sein zu können (. . .) gehört zu unserem Verständnis von nationaler Vielfalt. Dass wir uns in das Leben einzelner Kulturen in unserem Land nicht einmischen wollen, bedeutet jedoch auch, nicht zu intervenieren, wenn amerikanische Bürger unter die Räder kommen.