Gegenwartsliteratur:Subkutan explosiv

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Kann man so erzählen, wie Godard filmt? Katerina Poladjans kühner Roman "Vielleicht Marseille".

Von Insa Wilke

Warum in Zeiten wie diesen ein Kammerspiel lesen, wie es die Schriftstellerin und Schauspielerin Katerina Poladjan in ihrem zweiten Roman "Vielleicht Marseille" inszeniert? Berechtigte Frage, denn Bücher, auch so schmale, kosten Lebenszeit, in der man denken und handeln, für ein mit unserer Verfassung vereinbares Asylrecht eintreten und gegen Terrorismus, bürgerlichen Kleinmut und rassistischen Stumpfsinn demonstrieren kann. Poladjans Roman hat mit all dem nichts zu tun. Sein Plot ist mit drei Worten umschrieben: Frau trifft Mann. Zwei Fremde begegnen sich und reden ernsthaft miteinander. So einfach und so utopisch ist die Situation.

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