Gedichten der Kaiserin Michiko:Die Schwere der Maulbeere

In der japanischen Botschaft in Berlin wurde ein Band mit Gedichten der Kaiserin Michiko vorgestellt. In Übersetzungsfragen schaltete sich auch mal das kaiserliche Hofamt in Tokio ein.

Von Tobias Lehmkuhl

Man könnte es für eine Schrulle halten, aber in Japan haben dichtende Kaiser und Kaiserinnen Tradition. Schon im Jahr 1235 erschien eine Sammlung mit japanischer Kaiser-Lyrik, manch einer unter ihnen hat in späteren Jahren gar mehrere Tausend Gedichte verfasst. Selbst Kaiser Hirohito, der Japan in den Zweiten Weltkrieg führte, schrieb kurz nach der katastrophalen Niederlage einige zarte Verse, in denen er die japanische Nation mit einer Kiefer verglich, deren Zweige sich zwar unter der Last des Schnees biegen, deren Stamm aber fest verwurzelt bleibt.

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