Gala in Berlin:Goldene Kamera für Harfouch und Selge

Auch in diesem Jahr gaben sich bei der Gala die internationalen Stars die Ehre - von Nicolas Cage bis Pierce Brosnan. Als beste Schauspieler wurden Corinna Harfouch und Edgar Selge geehrt.

Die Schauspieler Corinna Harfouch und Edgar Selge sind am Donnerstagabend in Berlin mit einer Goldenen Kamera als beste Schauspieler ausgezeichnet worden. Höhepunkt am Ende der ZDF-Gala war der Ehrenpreis für das Lebenswerk von Lilo Pulver (77, "Ich denke oft an Piroschka").

Goldene Kamera Harfouch Selge

Strahlende und überraschte Sieger: Edgar Selge, Corinna Harfouch

(Foto: Foto: ddp)

US-Schauspielerin Eva Mendes überreichte ihrem Hollywood-Kollegen Nicolas Cage die Trophäe in der Kategorie "Film International". Ex-James-Bond Pierce Brosnan erhielt von der Fernsehzeitschrift Hörzu eine "Green Camera" für sein Umweltengagement.

Lilo Pulvers Auftritt kam beim Publikum besonders gut an. "Hier bin ich wieder, himmelhoch jauchzend und aufgewühlt durch diese hohe Auszeichnung", sagte die Schweizerin, die im eleganten lila Kostüm auf der Bühne erschien. In ihrer Rede erinnerte sie an ihren verstorbenen Mann, ihre Tochter und auch an Regisseur Kurt Hoffmann, mit dem sie zehn Filme drehte. Sie bedankte sich bei allen, die sie in ihrer langen Karriere "unterstützt, ermutigt und getröstet" haben. "Wir lieben dich alle", sagte Horst Janson, mit dem Pulver in den 70er Jahren in der "Sesamstraße" spielte.

Lionel Richie (57, "Hello") bekam von der wiedervereinten Castingband No Angels die Trophäe für sein musikalisches Lebenswerk. "Das ist wirklich eine Ehre", sagte der US-Sänger.

Dass Edgar Selge (58), bekannt als einarmiger Fernsehkommissar aus dem "Polizeiruf 110", von der Jury als bester Schauspieler gewählt wurde, war für manche Kritiker eine Überraschung angesichts von Konkurrenten wie Ulrich Mühe und Christian Berkel. Preisträgerin Corinna Harfouch (52, "Eva Blond"), die sich gegen Andrea Sawatzki und Nadja Uhl durchsetzte, meinte: "Ich habe wirklich nicht damit gerechnet." Ebenfalls überrascht wurde Nachwuchsstar Anna Fischer ("Lichter"), die die Lilli Palmer & Curd Jürgens Gedächtniskamera bekam.

Simon Rattle, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, wurde für seine Jugendarbeit mit einem Spezialpreis "Integration" geehrt. Die Laudatio hielt Bassbariton Thomas Quasthoff. Als besten Film zeichnete die Jury das viel diskutierte ARD-Integrationsdrama "Wut" aus. Als bestes Polit-Magazin wurde "Frontal 21" (ZDF) gekürt. Kabarettist Mathias Richling hielt seine Laudatio als Stoiber-Parodie und erntete dafür viele Lacher.

Wiedersehen mit dem "Boot"

Ein Wiedersehen 25 Jahre nach der Premiere feierten die Darsteller aus Wolfgang Petersens Kinoklassiker "Das Boot", darunter die Schauspieler Jürgen Prochnow, Otto Sander und Martin Semmelrogge. Die Filmemacher erhielten eine Goldene Kamera für das cineastische Jubiläum. "Na Männer, nach 25 Jahren nochmal zum Appell", so rief Prochnow die Mitwirkenden auf die Bühne.

Moderator Thomas Gottschalk hatte den in Hollywood erfolgreichen Schauspieler mit den Worten vorgestellt: "In seinem Haus gibt es die besten deutschen Rouladen." Nach der Show tischte Spitzenkoch Dieter Müller bei der Party für die Gäste im Axel-Springer-Haus auf.

Für Gesprächsstoff sorgte neben der Goldenen Kamera auch der WM-Krimi der deutschen Handballer, die ins Finale eingezogen sind. Dabei war Moderator Waldemar Hartmann einer der wenigen Gäste, die etwas von der Sportart verstanden und sich an den WM-Sieg 1978 erinnern konnten. Er sei früher Kreisläufer gewesen, verriet Hartmann.

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