Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Amartya Sen erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Das gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt bekannt.
"Wir ehren mit Amartya Sen einen Philosophen, der sich als Vordenker seit Jahrzehnten mit Fragen der globalen Gerechtigkeit auseinandersetzt", heißt es zur Begründung. Seine Arbeiten trügen zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit bei und seien heute so relevant wie nie zuvor.
Sen wurde 1933 in Shantiniketan (Westbengalen) geboren und lebt heute in Cambridge (Massachusetts/USA). 1998 hatte er den Wirtschaftsnobelpreis erhalten. Zu Sens wichtigsten Forderungen zähle es, "gesellschaftlichen Wohlstand nicht allein am Wirtschaftswachstum zu messen, sondern immer auch an den Entwicklungsmöglichkeiten gerade für die Schwächsten", sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins und Vorsitzende des Stiftungsrats. "Sein inspirierendes Werk ist Aufruf dazu, eine Kultur politischer Entscheidungen zu fördern, die von der Verantwortung für andere getragen ist und niemandem das Recht auf Mitsprache und Selbstbestimmung verwehrt."
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist mit 25 000 Euro dotiert und wird im Oktober im Zuge der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche verliehen. Seit 1950 verleiht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Auszeichnung gemeinsam mit Buchhandlungen und der Berufsorganisation der Verlage.
Im Statut des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels heißt es: "Die Stiftung dient dem Frieden, der Menschlichkeit und der Verständigung der Völker." Geehrt werden können Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur und Wissenschaft. Im vergangenen Jahr wurde mit Sebastião Salgado erstmals ein Fotograf ausgezeichnet.