Sollen doch die anderen rote Lippen küssen: Wer genug hat von fürchterlich feuchten Schmatzern und Liebkosungen von Sandpapier-Mündern, der halte sich an Zimmerdecken und mache es den Models von Künstler Fred Muram nach. Die Bilder.
Küchenfee Kinu präsentiert uns Hausfrauen-Horror: nackte Füße auf blitzblanker Arbeitsfläche. Das schreit nach Sagrotan und Küchenrolle.
Wer sich nun fragt, wie man auf so einen Blödsinn kommt, dem sei die Antwort mitgegeben, die auf fast alle Fragen passt: Liebeskummer! Der selbstauserwählte Pionier des Decken-Küssens, der kanadische Fotograf Fred Muram, spricht im Gespräch mit sueddeutsche.de über die Entstehung dieser amourösen Bild-Akrobatik: "Es gab da dieses Spiel, das ich immer mit meiner Ex-Freundin gespielt hatte: Wir versuchten gegenseitig, Stellen am Körper des anderen zu finden, die wir noch nie zuvor geküsst hatten. Als die Beziehung zu Ende war, schwelgte ich in Erinnerungen. Ich machte mich daran, mein Appartment durchzugehen und Dinge zu küssen, die vermutlich noch nie geküsst worden waren: Ich küsste den Toaster, den Türknauf, den Duschkopf und die Steckdose. Dann entdeckte ich die Decke: Die Zimmerdecke wird selten berührt und ist doch unglaublich bedeutsam."
Text: Johanna Bruckner/sueddeutsche.de/rus
Fotos: Alle Bilder: www.fredmuram.com.