Sommerfestspiele:So viel Frau war nie

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Mirga Gražinyte-Tyla wird in diesem Jahr das Eröffnungskonzert bei den Salzburger Festspielen dirigieren. (Foto: Ben Ealovega)

Die Opernszene ist traditionell in Männerhand, doch diesen Sommer dirigieren auffällig viele Frauen Werke von Frauen. Ist das der überfällige Fortschritt oder doch nur Zufall?

Von Reinhard J. Brembeck

Es ist der Sommer der Frauen. Die Salzburger Festspiele werden am kommenden Sonntag mit einem Konzert der Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla eröffnet, bei den Bayreuther Festspielen, von einer Frau geleitet, tritt die Woche darauf die überhaupt erste Frau seit Beginn dieses Festivals 1876 ans Dirigentenpult: Oksana Lyniv. Und das Festival in Aix-en-Provence präsentierte mit dem Schulamoklaufdrama "Innocence" eine von einer Frau, Kaija Saariaho, komponierte, von einer Frau, Susanna Mälkki, dirigierte und von der Romanschriftstellerin Sofi Oksanen getextete Uraufführung. Dazu kommt in Salzburg die von Joana Mallwitz dirigierte Wiederaufnahme ihrer grandiosen Mozart-"Così" vom Vorjahr. So viel Frau war nie. Die traditionell und trotz aller Emanzipation sich fest in Männerhand befindliche Klassikszene scheint sich zu wandeln und einer Zukunft zu öffnen, die zunehmend weiblich ist. Wirklich?

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