Franz West-Ausstellung in Paris:Zaungast der Avantgarde

Franz West Centre Pompidou

Das namenlose „Ohne Titel“ (1988) ist eine Gemeinschaftsarbeit. Neben Franz West sind Heimo Zobernig Herbert Brandl und Otto Zitko beteiligt.

(Foto: Stefan Altenburger Photography Z)

Talent zur Schönheit: Eine erste umfassende Retrospektive des österreichischen Künstlers Franz West am Pariser Centre Pompidou.

Von Joseph Hanimann

Ein Videofilm von Andreas Reiter Raabe zeigt den Künstler Franz West gut sechzigjährig in seinem Atelier. Mit der linken Hand hält er das Handy am Ohr, mit der rechten pinselt er an einer seiner Pappmaché-Skulpturen herum. Ein künstlerischer Provokationsakt? Dafür war dieser Avantgardist der Achtziger- und Neunzigerjahre zu phlegmatisch. Konventionsbruch und Eigensinn betrieb er stets mit links und für die Aufregung des Neuen schien er ziemlich unempfänglich zu sein. Einen "gehobenen Clochard" nannte ihn der Kunsthistoriker Robert Fleck. Hängt es damit zusammen, dass Franz West sechs Jahre nach seinem Tod schon ein bisschen aus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt ist? Zeit also, das Werk in einer bilanzierenden Schau zu sichten.

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