Franz Mon wird neunzig:Im Käfig der Freiheit

Franz Mon wird neunzig: Auge und Ohr, Stimme und Schrift verbinden, fühlbare Zeichen schaffen: Franz Mon bei einem Auftritt in Berlin im April 1996.

Auge und Ohr, Stimme und Schrift verbinden, fühlbare Zeichen schaffen: Franz Mon bei einem Auftritt in Berlin im April 1996.

(Foto: imago stock&people)

Was formuliert werden kann, ist auch realisierbar: Franz Mon, Meister der Sprachgedichte, wird neunzig. Sein Werk ist von monolithischer Einzigartigkeit.

Von Michael Lentz

Der Dichter Franz Mon ist ein sanfter Radikaler. Einer, der große Ruhe ausstrahlt, der nicht von den Dämonen unbedingter Aktualität verfolgt wird, die einen dauernd überreden wollen, man verpasse etwas, wenn man sich nicht den Strömungen der Zeit aussetzt. Mons Radikalität findet ihren Ausdruck in den Charaktereigenschaften Beharrlichkeit und Bescheidenheit, die ihren gemeinsamen Grund in dem Selbstbewusstsein haben, von Anfang an auf das richtige Pferd gesetzt zu haben, die Sprache. Mons Sprachpferd ist in der ganzen Welt zu Hause. Es beherrscht die Kür des Freiflugs für Fangfragen ebenso wie die Pflicht analytisch scharfsinnigen Denkens. Das gibt Gelassenheit.

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