Seit nunmehr einem Monat schlagen sich die Franzosen mit ausfallenden Zügen und weiteren Schwierigkeiten herum. Dennoch bekunden viele den Streikenden weiterhin ihre Sympathie. Eine Mischung aus Obrigkeitswut, Solidaritätseuphorie und Resignation durchzieht das Land. Sie selber seien von Macrons Rentenreform zwar nicht betroffen, erklären Männer mit schütter gewordenem Haar und Frauen mit ergrauter Kurzhaarfrisur bei den Protestmärschen in die Fernsehkameras. Sie nicht, wohl aber ihre Kinder und Enkelkinder. Deshalb sind sie auch nach vier mühevollen Streikwochen weiter bereit, die Schikanen der Verkehrsstaus, des Gedränges auf den Bahnsteigen und der langen Fußmärsche auf sich zu nehmen.
Frankreich:Der ungeliebte Bürgerkönig
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Mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gegen Macron: Warum die Franzosen den längsten Streik seit Jahrzehnten ertragen.
Von Joseph Hanimann, Paris
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