In dem stundenlangen Zirkus, zu dem die französischen Politiksendungen vor der Präsidentschaftswahl verkommen sind, kommt immer dieser eine Moment, in dem die Gäste im Telegrammstil Fragen beantworten müssen. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass die Kandidatin der obskuren linken Politsekte, Nathalie Arthaud, sagen soll, wie sie zur Treibjagd steht - nicht als Metapher für medialen Ärger, sondern der analogen. Dieser Veranstaltung mit Pferden, Horn und Hunden. Weitere beliebte Fragen: Wen würde man am Abend des Wahlsiegs anrufen? Oder: Welche Gestalten der französischen Geschichte sollten in die Ruhmeshalle des Panthéon in Paris überführt werden? Alles sehr überflüssige Fragen, aber irgendwie müssen die vielen Stunden Sendezeit gefüllt werden, alles unter vier Stunden ist nämlich kein richtiger französischer Polittalk.
Wahlkampf in Frankreich:Satte Leistung
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Klares Zeitgeistphänomen: Die Comics um Gaston Lagaffe sollen neu aufgelegt werden, als Hommage an eine Gesellschaft, in der Arbeit nicht Ersatz für Lebenssinn war und nicht rund um die Uhr stattfand.
(Foto: Carlsen Comic)Die Pandemie endet nie, in Europa herrscht Krieg, das Klima kippt. Und Frankreich wünscht sich gutes Essen und Zuversicht.
Von Nils Minkmar
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