Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise entging Frankreich knapp einem Aufstand. Nach der Ankündigung von Emmanuel Macron, dass am 11. Mai die Schulen wieder aufmachen würden, dass ältere Leute aber bis auf weiteres nicht ausgehen dürften, erhob sich von Seiten der Betroffenen und Angehörigen im ganzen Land ein Ruf der Empörung. Manche sprachen von grober Diskriminierung. Solche rigiden Regeln würden nach zwei Monaten Isolierung in den Altersheimen viele Bewohner nur in einen anderen Tod treiben, wandten Heimleiter ein. Die Regierung stufte daraufhin das Verbot auf eine bloße Empfehlung zurück. Die älteren Leute, ihre Angehörigen und ihr Arzt sollten letztlich selber entscheiden. In aufgeklärten Gesellschaften wäre das eigentlich der naheliegende Weg. Statt seiner begibt man sich aber nicht nur in Frankreich gern auf den Weg von Bevormundung bald dieser, bald jener fragilen Altersgruppe.
Ausgehbeschränkungen:Wo bleibt da die Freiheit des Einzelnen?
Ist es Bevormundung oder vernünftige Vorsorge des Staates, wenn ältere Menschen weiterhin nicht aus dem Haus gehen dürfen?
Von Joseph Hanimann
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