Buchbranche und Krise:Aus der Fassung

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Hier ist er noch ganz beherrscht: der Autor Clemens Meyer, der den Deutschen Buchpreis nicht gewonnen hat. (Foto: Thomas Lohnes/Getty Images)

Die angeschlagene deutsche Buchbranche hat es sich zwischen Jurysitzungen, Steh-Empfängen und Selbstmitleid gemütlich gemacht. Gut, dass in Frankfurt mit Clemens Meyer immerhin einer mal schön die Nerven verlor.

Von Hilmar Klute

Vielleicht hatten zu Beginn des Veranstaltungsreigens rund um die Buchmesse, die nun zu Ende ging, einige darauf gewartet, dass es endlich mal passiert: Deutscher Buchpreis! Hochamt einer Branche, die zwischen Euphorie und Melancholie navigiert. Der Träger respektive in diesem Jahr die Trägerin des Buchpreises wird bekannt gegeben, und die Hände liegen schon klatschbereit auf den Oberschenkeln. Martina Hefter wird der Preis für einen Roman zugesprochen, der, wie es heißt, „zwischen Euphorie und Melancholie navigiert“. Da sprang also bekannterweise der Leipziger Schriftsteller Clemens Meyer auf, beschimpfte die Jury dafür, dass er den Preis nicht erhalten hat, und rannte nach draußen. Draußen soll der Ausruf „Wichser“ gefallen sein, ein rührend hilfloses Wort aus Jugendtagen, die Wut war also echt. 

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