Frank Castorf in Belgrad:Schon die Proben sind eine Show

Frank Castorf in Belgrad: "Der Himmel ist ein Ort, wo nie etwas passiert": Szene aus Frank Castorfs Inszenierung der "Göttlichen Komödie" am Belgrader Schauspielhaus.

"Der Himmel ist ein Ort, wo nie etwas passiert": Szene aus Frank Castorfs Inszenierung der "Göttlichen Komödie" am Belgrader Schauspielhaus.

(Foto: Beogradsko dramsko pozorište)

Frank Castorf inszeniert Dantes "Göttliche Komödie" in Belgrad, wo deutsches Theater eine große Rolle spielt. Ein Besuch.

Von Christine Dössel

Seit dem Ende seiner Kult-Intendanz an der Berliner Volksbühne ist Frank Castorf ein fahrender Regisseur. Man kann ihn buchen. Zuletzt hat er Stücke am Staatstheater Dresden (Schiller), am Schauspiel Köln (Molière) und am Wiener Burgtheater (Jelinek, Handke) inszeniert, sogar im niederösterreichischen St. Pölten (einen Text seiner Ex Irina Kastrinidis). Wer die Marke Castorf kauft, weiß, was er kriegt: ein hochenergetisches, zeit-, text- und körperintensives Extremtheater in verwinkelten Bühnenlabyrinthen. Mit ganz viel Live-Kamera-Einsatz, Gesichtern in Großaufnahmen und Frauen in scharfen Fummeln. Für den Look sind der Bühnenbildner Aleksandar Denić und die Kostümdesignerin Adriana Braga Peretzki zuständig. Beide entwerfen für jedes Stück eigenständig ihr Ding, und dann muss Castorf damit arbeiten. Ohne sie ist sein Theater nicht zu haben. Es braucht alle drei für die Party.

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