Und wieder war alles Kampf. Coppola kämpfte für das Setting in den vierziger Jahren, den Dreh in New York, ein größeres Budget. Besonders kämpfte er für Pacino, damals völlig unbekannt und extrem verschlossen, den das Studio nur den "Zwerg" nannte. Auch Brando war gerade von zahllosen Eskapaden gezeichnet. Auf höchster Ebene fiel eines Tages schon ein endgültiges Nein gegen ihn, da brach Coppola dramatisch zuckend auf dem Boden des Konferenzraums zusammenbrach, wie niedergestreckt von der geballten Idiotie des Studios. Er bekam seinen Willen. Selten hat jemand in Hollywood auf derart epochale, fundamentale Weise Recht behalten.
Wahrscheinlich hat Coppola auch mit den Jahren erst begriffen, wie nah im dieser "Paten"-Stoff wirklich gehen sollte. Dass er selbst nicht nur Michael Corleone war, der das Blutvergießen im Dienst der Familie, der Tradition, der Ordnung erst lernen musste; nicht nur Sonny, der Spieler und ewige Heißsporn; sondern durchaus auch Fredo, mit einem Hang zum Zaudern, zur Unentschiedenheit, zur Depression. Dass er eines Tages auch einen Platz wie Don Vito ausfüllen könnte, erwies sich allerdings als Illusion. Ein solcher Alleinherrscher wäre Coppola in seinen Zoetrope Studios gern gewesen, für Jünger wie George Lucas, dessen "American Graffiti" ihm die ersten Millionen als Produzent einbrachte. Gary Oldman in "Bram Stoker's Dracula", 1992/Foto: dpa