Bestsellerautorin Francesca Melandri:Papas Krieg im Osten

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Sogenannte fremdländische Truppen und Soldaten der Achsenmächte kämpften an der Seite der Wehrmacht, Italiener und Rumänen auch an der Ostfront vor Stalingrad. Franco Melandri war bei den italienischen Alpini. (Symbolbild) (Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Francesca Melandri hat ihr persönlichstes Buch geschrieben: Einen Brief an den Vater, der mit Mussolinis Truppen gegen die Sowjetunion kämpfte. Es geht um die ganz großen Fragen: Was ist Krieg? Was Frieden? Eine Begegnung in Südtirol.

Von Carolin Gasteiger

Es ist nicht irgendein Ort, an dem wir Francesca Melandri treffen. Ihre Beziehung zu dem Treffpunkt Bruneck in Südtirol stellt die italienische Schriftstellerin schon klar, als sie noch gar nicht richtig Platz genommen hat. „Das hier nenne ich meine Zweimat“, erklärt sie an diesem Spätsommertag im Pustertal und richtet sich erst dann auf der Eckbank der Hotelbar ein. Konkret meint sie nicht nur den knapp 17 000 Einwohner großen Ort, in dem sie Jahre gelebt hat und in den sie im Sommer immer noch kommt, sondern auch das Grödnertal in den Dolomiten, wo ihr Vater ein Haus unterm Langkofel gebaut hatte und sie als Kind jeden Sommer die Ferien, Ostern, Weihnachten verbracht hat. Also weiter gefasst ganz Südtirol, das Alto Adige. Direkt Heimat gehe nicht, erklärt Melandri, schließlich sei sie aus Rom, wo sie 1964 geboren wurde. Aber hier „ist mein Herzensort“.

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