Fotografie-Wettbewerb:Wie Mensch und Natur sich gegenseitig bedrohen

Klimawandel, Vermüllung, bedrohte Arten: Eine Ausstellung versammelt Bilder dazu von Fotografen aus der ganzen Welt. Eine Auswahl.

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(Foto: Sara Lindström/EPOTY 2016)

In ihren Bildern beleuchten sie Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit und bedrohte Arten: Im "Atkins CIWEM Environmental Photographer of the Year"-Wettbewerb versammeln Fotografen aus der ganzen Welt ihre Werke. Nun werden die Fotos in London ausgestellt. Wir zeigen eine Auswahl. Als "Umweltfotografin 2016" wurde Sara Lindström ausgezeichnet. Ihr Motiv, ein riesiger Waldbrand, kam der gebürtigen Schwedin an einem außergewöhnlich warmen Tag in der kanadischen Provinz Alberta unter, als "die Flammen sich über das trockene Land ausbreiteten und mich in Ehrfurcht erstarren ließen".

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(Foto: Richard Sidey/EPOTY 2016)

Die Bilder decken unterschiedlichste Umweltaspekte ab. Von Naturphänomenen über Vermüllung bis hin zum Ansteigen des Meeresspiegels. Von oben betrachtet, wie sie Richard Sideys fotografiert hat, sieht die Perlenfarm auf dem Manihiki-Atoll der Cookinseln verschwindend klein aus. Mal ist zu viel Wasser da, ...

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(Foto: Pedram Yazdani/EPOTY 2016)

... mal zu wenig. "Der Salzsee Urmia fungiert als Symbol dafür, was in Iran passieren wird - das Land wird austrocknen", erklärt Pedram Yazdani, der für diese Aufnahme mit dem "Forestry Commission England People, Nature and Economy Award 2016" ausgezeichnet wurde. Urmia ist der größte See im Mittleren Osten, enthält aber aufgrund des Klimawandels und Dammbauten nur noch zehn Prozent der ursprünglichen Wassermenge.

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(Foto: SL Shanth Kumar/EPOTY 2016)

Apropos menschliche Bauten: Welche Probleme daraus resultieren, wenn der Mensch baut und dabei mit den Kräften der Natur kollidiert, hat der indische Fotograf SL Kumar Shanth festgehalten. An sich können die Wellen im südindischen Chennai ungestört an der Küste brechen. Aber die Häuser, die Tsunami-Überlebende beherbergen, hindern das Wasser daran - und die Natur rächt sich. Shanth erhält dafür den "Atkins Built Environment Award 2016".

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(Foto: Luke Massey/EPOTY 2016)

Luke Masseys Foto heißt schlicht "Poser" und zeigt einen in Chicago heimisch gewordenen Wanderfalken. In den Sechziger Jahren wurden die Tiere in Illinois ausgerottet, in den Achtzigern jedoch wieder angesiedelt. Nun nisten allein in Chicago 22 Falkenpärchen, eines davon auf diesem Balkon eines Wohnhauses. Massey, der dafür als Nachwuchsfotograf ausgezeichnet wurde, widmet sich mit seinen Bildern bedrohten Arten.

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(Foto: Konstantinos Stergiopoulos/EPOTY 2016)

"Abfallentsorgung, die schiefgegangen ist" hat Konstantinos Stergiopoulus seine Aufnahme betitelt. Das tote Schwein in einer Mülltonne illustriert, unter welchen Bedingungen in den entlegenen Gegenden um Nicosia auf Zypern "Müll" entsorgt wird.

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(Foto: Björn Vaughn/EPOTY 2016)

"Lieber einen dreckigen Fisch als gar keinen" will Slamet fangen. Er ist der Mann im Bild und eigentlich Bauarbeiter. Aber aufgrund der Wald- und Torfbrände im indonesischen Borneo sind alle Bauarbeiten eingestellt worden. Nun ist Slamet ein Überlebender, nach dem Björn Vaughn sein Bild benannt hat. Die Feuer verursachen giftigen Smog - in dem die Menschen aber weiterleben müssen. Und wie Slamet ihr Fangnetz in einen verschmutzten Kanal werfen.

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(Foto: Yuyang Liu/EPOTY 2016)

Auch diese Männer hoffen auf einen guten Fang, aber in einer ganz anderen Umgebung. In der südchinesischen Stadt Guangzhou ist dieser Teich im Xian Village von Hochhäusern umgeben. Jahrelang lagen Einheimische und Bauherren im Clinch über die Neubauten. Inzwischen gilt Xian Village als Inbegriff moderner Urbanität in China.

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(Foto: Sandra Hoyn/EPOTY 2016)

Sind das Lavaklumpen? Nein, Schwimmwesten! Sandra Hoyn hat sie vor der Küste von Lesbos fotografiert und wurde dafür mit dem "Changing Climate Award 2016" prämiert. Die deutsche Fotografin widmet sich vornehmlich sozialen, Umwelt- und Menschenrechtsthemen. Mit dem Foto "Schwimmwesten auf der griechischen Insel Lesbos" will sie auf die Flüchtlingskrise hinweisen, deren Auswirkungen auch die Umwelt bedrohen können.

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(Foto: Oksana Iefimenko/EPOTY 2016)

Als wären die leeren Plastikflaschen Wasserlilien. Oksana Lefimenko war von dem Motiv in einem Fluss im ukrainischen Kharkiv beeindruckt, steht es doch für das skurril anmutende Nebeneinander von Natur und von Menschen verursachtem Müll.

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(Foto: Antonio Busiello/EPOTY 2016)

Venedig geht langsam unter - und Antonio Busiellos Aufnahme veranschaulicht das deutlich. In der norditalienischen Lagunenstadt sind die Folgen des Klimawandels viel deutlicher zu spüren als anderswo.

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(Foto: Guy Bell/EPOTY 2016)

Hydroponische Pflanzen, also Pflanzen, die ohne Erde auskommen, leuchten bunt auf er Chelsea Flower Show in London. Mit seinem Bild stellt scheint Guy Bell die Frage zu stellen: Könnten sie uns künftig ernähren? Immerhin verwenden Astronauten hydroponische Pflanzen bereits im Weltraum.

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(Foto: Mustafa Abdul Hadi/EPOTY 2016)

Majestätische, monströse Gegensätze veranschaulicht Mustafa Abdul Hadi mit dieser Aufnahme aus Indien. Wunderschön schimmert der Taj Mahal im Sonnenaufgang, wären da nicht die Müllberge im Vordergrund.

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(Foto: Faisal Azim/EPOTY 2016)

In Bangladesch blicken drei Arbeiter durch das verschmutzte Fenster eines Kieswerkes. Faizal Azims Bild illustriert die gesundheitsschädlichen Bedingungen voller Staub und Sand, unter denen die Männer in der Stadt Chittagong schuften.

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(Foto: Sudipta Dutta Chowdhury/EPOTY 2016)

Im indischen Westbengalen stoßen riesige Brennöfen, in denen Lederwaren, Stoffe oder auch Lebensmittel gekocht werden, gesundheitsschädigenden Rauch und Schadstoffe aus. Aufgenommen hat das Bild in Kashba die Fotografin Sudipta Dutta Chowdhury - sie hat es "Leben im Dampfkessel" genannt.

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(Foto: César Rodríguez/EPOTY 2016)

An sich ist die Verwendung von Pestiziden in Mexiko verboten. Aber auf den Feldern, auf denen Artemio arbeitet und Tabakpflanzen mit den Chemikalien einsprüht, sieht man das nicht so eng. Selbst als César Rodríguez auf den Auslöser drückt, hört Artemio nicht auf, zu sprühen.

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(Foto: Pooyan Shadpoor/EPOTY 2016)

Zum Abschluss aber etwas Schönes: Das Ufer von Larak, einer kleinen Insel im Persischen Golf, säumt blau gefärbtes Plankton. Pooyan Shadpoor beobachtete zufällig die Szene und drückte auf den Auslöser seiner Kamera, weil ihn "das magische Licht des Plankton verzaubert hat". Alle Teilnehmer-Bilder sind noch bis 19. August in der Royal Geographical Society, London, zu sehen.

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