Fotografie & Pop:Wie covert man richtig?

Da ist Musik drin. Aber was ist vorne drauf? Eine Ausstellung in Winterthur zeigt die wahren Klangbilder: Fotokunst auf Schallplattenhüllen.

Von thomas steinfeld

Eine Schallplatte ist ein technischer Gegenstand, dem man seine künstlerischen Qualitäten nicht ansieht. Die runde, schwarze Scheibe mit einem Durchmesser von dreißig Zentimetern muss sich auf einem metallenen Teller drehen, ein Arm mit einer Abtastnadel muss sich erst auf die Scheibe senken, bevor die Schallplatte etwas von den kostbaren Ereignissen preisgibt, denen sie ihre Existenz verdankt. Deswegen, so könnte man sich denken, wurde die Schutzhülle zu einem ästhetischen Objekt: Sie muss ausgleichen, dass das schwarze Ding so wenig unmittelbar Sinnliches zu bieten hat, sie wird zur einer Projektionsfläche, auf der in irgendeiner Weise die Erwartungen festgehalten sind, die sich auf die womöglich erst später erklingende Musik richten.

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