Süddeutsche Zeitung

Fotografie:Martin Schoeller fotografiert Gläubige für die SZ

Satanisten, orthodoxe Juden oder Presbyterianer - in der neuen SZ-Serie kommen Gläubige aus New York vor.

Imam Talib Abdur-Rashid. Sunnitischer Islam. Betrachtet man die religiösen Konflikte weltweit, sieht man, dass es gar nicht um Religion geht, sondern um das Übliche. Um politischen Einfluss, wirtschaftliche Macht, Ressourcen. Ich bin als Baptist aufgewachsen. Mit 20 fand ich zum Islam, der seither mein moralisches, spirituelles und intellektuelles GPS ist.

Rabba Sara Hurwitz. Orthodoxes Judentum. Ich bete täglich und spreche mit Gott, doch genauso wichtig wie das Gebet ist es, Teil einer Gemeinde zu sein. Unsere Religion ist auf die Tat gerichtet, auf Güte und darauf, im Hier und Jetzt zu leben und etwas zurückzugeben. Wenn man all das auf sich selbst anwendet, kann es auch andere erreichen.

Adam Cardone. Church of Satan. Ich bin als Katholik aufgewachsen, doch als Kind von acht Jahren habe ich diesen Glauben verloren. In der Church of Satan gibt es keine festen Regeln. Satan ist auch kein Gott, sondern ein Spiegel meiner selbst. Es geht vor allem darum, das Leben so zu leben, als sei jeder Tag der letzte. Man ist selbst für sein Schicksal verantwortlich.

Robert Shull. Church of Latter Day Saints (Mormonen). Ich bin mit meinem Glauben groß geworden, doch was mich wirklich veränderte, war, als ich mit 19 als Missionar meiner Kirche auszog. Die sagt, dass wir alle Brüder und Schwestern sind. Wir glauben deswegen auch, dass Menschen aller Bekenntnisse zusammenstehen und gemeinsam Gutes tun müssen.

Reverend Jacqui Lewis. Presbyterianische Kirche. Mein Glaube sagt mir, dass ich ein Partner Gottes bei der Aufgabe bin, für unseren Planeten zu sorgen. Deswegen gibt es auch keinen Unterschied zwischen meinem Glauben und meinem Leben. Alles was ich tue, gehört zu meinem Glauben, ob ich koche, die Kommunion empfange oder am Strand spaziere.

Reverend Dave Kassoy. Russisch-orthodoxe Kirche. Ich bin in meinem Glauben aufgewachsen. Mein Vater war schon Priester. Gott hat uns diese Welt gegeben und jeder, der an ihn glaubt, der soll nicht dahinscheiden, sondern ewiges Leben genießen. Das richtet mein ganzes Leben auf die wesentlichen Dinge. Verliere ich diesen Blick, habe ich gefehlt.

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