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Fotografie - Erfurt:Den Lichtflecken folgen: Fotografien von Gudrun Kemsa

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Erfurt (dpa/th) - Mit großformatigen Fotografien von Gudrun Kemsa holt die Kunsthalle großstädtisches Flair nach Erfurt. "Wir fotografieren alle in Städten", sagte der Direktor der städtischen Kunstmuseen Kai-Uwe Schierz am Donnerstag. Kemsa gelinge es aber, die speziellen Lichtverhältnisse der Städte wie New York, London und Paris einzufangen. Bei ihr wirkten die aufgenommenen Menschen wie anonyme Schauspieler vor Alltagskulissen. Sie zeigten gewissermaßen das Gegenteil der Beschaulichkeit Erfurts, so Schierz

"Ich laufe den Lichtflecken hinterher", erklärte die Künstlerin ihre Herangehensweise. Sie suche die Ruhe in dem regen Treiben der Metropole und sei es gewohnt, mit einem Panorama-Blick auf die Motive zu schauen. Autos sind nicht zu sehen - obwohl diese den Stress und die Geschäftigkeit der Städte mitbestimmen. Oft fängt Kemsa so Passanten vor namhaften Bekleidungsgeschäften oder Hotelfassaden ein. Schierz spricht von den "Stein und Glas gewordenen Verheißungen" der Großstadt.

Kemsas Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und sind international zu sehen. Sie erhielt etwa das Villa-Massimo-Stipendium der Deutschen Akademie Rom. Die 1961 geborene Künstlerin wuchs im hessischen Bad Hersfeld auf. Sie lebt inzwischen in Düsseldorf, wo sie Bildhauerei studierte. Das spiegle sich auch in ihren Fotoarbeiten wider, so Schierz. Diese zeugten von bildhauerischer Plastizität und einem Spiel aus Relief, Schatten und Flächen.

Die Ausstellung sei das letzte Projekt, das wegen der Corona-Pandemie ausgefallen war und verschoben werden musste, sagte Schierz. "Urban Desire. Fotografien und Videoinstallationen von Gudrun Kemsa" wird am Samstagabend eröffnet.

© dpa-infocom, dpa:230309-99-888497/3

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