Und wenn die Fotos von Joel Meyerowitz doch nicht so großartig sind, wie diese Berliner Retrospektive einen glauben machen will? Die wiederum ist nämlich so großartig, auf jeden Fall aber so groß, dass sie selbst diesen Blickwinkel zulässt, ohne dass sich dabei jemand langweilen muss.
Fotografie:Ein Land im Wohlstandsvollrausch
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Die Farbe konnte Joel Meyerowitz' spätestens dann nicht mehr aus dem Bild eliminieren, als er den Gedanken der "Field Photography" entwickelt hatte. Wenn alle Bild-Informationen wichtig sind, warum dann die Farben weglassen? "New York City 1978" ist dann nicht trotz, sondern wegen seiner unscharfen Motive perfekt.
Bild: Joel Meyerowitz/Courtesy Howard Greenberg -
Wyoming, 1963. Trotz seiner Erkenntnisse im Bereich der Farbigkeit, ließ er sie bei manchen Fotos weg. Die Schwarz-Weiß-Fotografie eignete sich besser, um Strukturen darzustellen.
Bild: Joel Meyerowitz/Courtesy Howard Greenberg -
Mehr Farbe dagegen hat die Porträtserie "Redheads", für die Meyerowitz zehn Jahre durch die USA reiste und rothaarige Menschen ablichtete.
Bild: Joel Meyerowitz/Courtesy Howard Greenberg -
New York, 1963: Meyerowitz interessierte sich in seinen Straßenfotografien besonders für das Zusammentreffen von Menschen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.
Bild: Joel Meyerowitz/Courtesy Howard Greenberg -
Das Spiel mit dem Blick: Die Kamera sieht, das Motiv nicht. New York City, Times Square, 1963.
Bild: Joel Meyerowitz/Courtesy Howard Greenberg -
Die Berliner Ausstellung ermöglicht den Vergleich zwischen schwarz-weißen und farbigen Versionen von Motiven wie "Florida" (1967).
Bild: Joel Meyerowitz/Courtesy Howard Greenberg
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Joel Meyerowitz' Fotografien aus den USA sind von unerschütterlicher Freundlichkeit, auch wenn den Dargestellten schon mal der Kopf fehlt. Das C/O Berlin breitet jetzt die Fülle seines Werks aus.
Von Peter Richter