Fotografie:Die Kälte der Wärmebildkamera

Die 7. Phototriennale in Hamburg leidet an einem Mammutprogramm und hat ihre stärksten Momente dort, wo es nicht um Fotografie geht, sondern die Kunst sich ein anderes Medium gesucht hat.

Von Till Briegleb

Was wurden an die Fotografie nicht schon für existenzielle Fragen gestellt in ihrer Geschichte. Die Grenze von Wahrheit und Lüge stand immer im Fokus, weil der Fotograf die Welt bekanntlich nicht objektiv erfasst und getreu wiedergibt, sondern Realität stets interpretiert und manipuliert. Auch Moral spielte immer eine große Rolle dort, wo der Mensch hinter der Kamera Krieg, Verbrechen und Elend abbildete, anstatt helfend einzugreifen. Und schließlich wurde das Foto schuldig dafür gesprochen, Oberflächlichkeit zu fördern, nicht nur dort, wo es Macht verherrlicht oder als Werbung die Gier anheizt. Im Verhältnis von Buch und Illustrierter sahen Kritiker schon zu Beginn des Magazinzeitalters ein Anspruchsgefälle, das den Fotografen als Schöpfer geistiger Verflachung identifizierte.

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