Fotografie:Das Werk

Émile Zola schrieb nicht nur, sondern war auch begeisterter Fotograf. Jetzt hat der Münchner Galerist Daniel Blau seine Bilder erstanden.

Von Dorothea Baumer

Émile Zola gehört zum Kanon der Großen. Man kennt ihn als Verfasser naturalistischer Romanzyklen, als Journalist und engagierten Gesellschaftskritiker, ja als couragierten Ankläger in der Dreyfus-Affäre. Aber als Fotograf? Tatsächlich gab es vor vierzig Jahren eine Publikation, die erstmals Bilder des Künstlers zeigte. Offenbar ohne größere Resonanz. Die eigentliche Entdeckung steht also noch aus und dürfte in der kommenden Woche, während der "Paris Photo"-Messe (8. bis 11. November), Amateure wie Experten nicht wenig überraschen. Der Münchner Galerist Daniel Blau stellt dort elf um 1898/1899 entstandene Fotografien Émile Zolas vor, Portraits von dessen etwa achtjährigem Sohn Jacques. Korrekterweise wäre also von einer Wiederentdeckung zu sprechen. Die Fotografien selbst allerdings werden hier zum ersten Mal überhaupt einer größeren Öffentlichkeit präsentiert. Daniel Blau hat, wie er in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung erläutert, jüngst Teile des Nachlasses erworben, mitunter in einem heftigen Bieterwettbewerb mit dem französischen Staat.

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