Der Fotograf Oliviero Toscani ist gestorben. Wobei seine Berufsbezeichnung nie ausreichte, um zu erfassen, wie und was er mit seiner Arbeit veränderte. Es war weniger die Fotografie selbst, als ihre Wahrnehmung, die er für immer auf den Kopf stellte, vor allem mit seinen Kampagnen für die Modemarke Benetton in den Achtziger- und Neunzigerjahren. Lange vor den Dogmen der Identitätspolitik wirbelte er da Hautfarben, Sexualitäten und Glaubensrichtungen durcheinander.
Nachruf auf den Fotografen Oliviero Toscani:So schockierend wie die Realität
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Er gab einer Hotpants den Namen „Jesus“, fand Aids für Modekampagnen interessanter als gelbe Pullis – und wehrte sich ein Leben lang gegen den Vorwurf des Zynismus. Zum Tod des großen Werbefotografen Oliviero Toscani.
Von Andrian Kreye

Fotografie:„Ich kann rumheulen oder lachen. Da lache ich lieber“
Jeder kennt seine provokativen Bilder für Benetton: Oliviero Toscani ist einer der Großen in der Foto- und Werbegeschichte. Ein Gespräch über kulturellen Analphabetismus, das Abschalten der sozialen Medien – und den Umgang mit dem drohenden Tod.
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