Alles ist hier auf den Moment konzentriert und berechnet, man bleibt immer außerhalb, diesseits des Spiegels. Was vorher sich ereignet und danach, das interessiert mich nicht, sagt Gregory Crewdson. Sein Vater war Psychoanalytiker, das Sprechzimmer befand sich im Keller des Familienhauses, und manchmal legte der kleine Gregory das Ohr auf den Boden des Wohnzimmers. Den inszenierten imaginären Blick, den abrupten Eintritt in ein fremdes Bild hat Walter Benjamin einmal so beschrieben: "In der Repräsentation des Menschen durch die Apparatur hat dessen Selbstentfremdung eine höchst produktive Verwertung erfahren."
Foto: Gregory Crewdson
Beneath the Roses. Werke 2003 - 2007. Mit einem Text von Russell Banks. Hatje Cantz Verlag 2008. 140 Seiten, 128 Abb., 49,80 Euro.