Süddeutsche Zeitung

Förderung:Mehr Geld für Kultur

Stadt München erhöht Budget für freie Szene um 1,8 Millionen Euro

Von Yvonne Poppek

Für die freie Kulturszene in München gibt es im kommenden Jahr mehr Geld. 1,8 Millionen Euro höher als im Vorjahr ist das Budget, dem der Kulturausschuss des Stadtrats am Donnerstag mehrheitlich zugestimmt hat. Insgesamt verteilt die Stadt 24,4 Millionen Euro an Vereine, Initiativen und Kultureinrichtungen aller Sparten. Abgestimmt wurde über jene Zuwendungen, die 25 000 Euro überschreiten. Neu aufgenommen in diesen Förderbereich sind beispielsweise das Lyrikkabinett, die Lach- und Schießgesellschaft und der Verband für freie Kinder- und Jugendtheater. Die Fraktionen bewerteten die Verteilung und auch die Erhöhung der Zuwendungen positiv. Lediglich die Bayernpartei stimmte dagegen: "Wir hätten gerne eine Nullrunde veranstaltet", sagte Mario Schmidbauer.

Der größte Anteil der Fördersumme entfällt auf die Bereiche Musik und darstellende Künste mit 4,3 Millionen beziehungsweise 3,4 Millionen Euro. Dabei erhält allein das Münchener Kammerorchester 1,1 Millionen Euro, das Muffatwerk 885 000 Euro und die Münchner Symphoniker 461 000 Euro. Das Metropoltheater wird mit 422 000 Euro bezuschusst, das Theater Hoch X mit 420 000 Euro und das Münchner Marionettentheater mit 370 000 Euro. Der größte Posten im Paket betrifft die Staatsoper. An das Haus fließen aus dem Kulturetat der Stadt München 5,5 Millionen Euro.

Die verbleibenden rund elf Millionen Euro verteilen sich auf die Bildenden Künste, Film, Literatur, auf die Kulturzentren und Stadtteilkultur, Bildung und Wissen. Große Posten betreffen das Literaturhaus und die Internationale Jugendbibliothek - beide mit rund 500 000 Euro -, das Kinder- und Jugendmuseum mit 671 000 Euro sowie das Eine-Welt-Haus mit 410 000 Euro. Letzteren Zuschuss bewertete insbesondere die CSU kritisch wegen vergangener, konfliktträchtiger Veranstaltungen zu Israel. Das Haus solle sich an die Vorgaben der Stadt halten, mahnte Richard Quaas. Christian Vorländer (SPD) betonte mit Blick auf Halle, dass in keiner Münchner Einrichtung antisemitische Gruppierungen Platz finden dürfen. Kulturreferent Anton Biebl hob hervor: "Wir müssen uns verstärkt für Demokratie einsetzen."

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Quelle:
SZ vom 12.10.2019
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