Oper:Himmelhoch jauchzend

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Emsig, furchtlos und akribisch: die nackten Nonnen in Holzingers "Sancta". (Foto: Nicole Marianna Wytyczak/dpa)

Die extreme und extrem coole Performerin Florentina Holzinger lädt an der Schweriner Oper zur Messe: Ja wirklich, sie inszeniert Paul Hindemiths Einakter "Sancta Susanna".

Von Egbert Tholl

Ein Skandal? Nein, Freude. Überbordende Freude. Florentina Holzinger führt zum ersten Mal Regie im Musiktheater, und das Ergebnis ist so klug, so witzig, so ungemein gut zusammengebaut, dass man wirklich verdutzt ist. Holzinger begann vor 15 Jahren, den Körper auf der Bühne neu zu definieren, sie machte mit ihrem eigenen Körper Sachen, die zur Nachahmung nicht unbedingt geeignet sind. Es dauerte ein paar kleinere, aber sehr bezaubernde Aufführungen, bis alle neugierigen Theater und alle Festivals verrückt nach ihr waren. Zuletzt war sie, unter René Pollesch, Hauskünstlerin und Erfolgsgarant der Berliner Volksbühne, war zum Theatertreffen eingeladen. Ihre allererste Arbeit, damals noch zusammen mit Vincent Riebeek, trug den bezwingend großartigen Titel "Kein Applaus für Scheiße". Für "Sancta", ihre erste Opernregie, gibt es nun sehr viel Applaus.

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