Auf dem roten Teppich von Cannes ist die Gleichberechtigung noch ganz weit weg. Die Damen kommen in langen Roben, die sich bei Regen bis in Kniehöhe mit Wasser vollsaugen, und die Stufen erklimmen sie traditionell auf Stilettos, und oft gestützt.
Die silbernen Schuhe im Bild sind sozusagen inkriminiert, weil die Schauspielerin Emily Blunt sie trägt zur Premiere ihres Films "Sicario" - sie hatte morgens noch angekündigt, sie käme flachen Fußes, wegen "Flatgate": Beim Festival in Cannes sollen Frauen nämlich am Eingang zu einer Galavorstellung abgewiesen worden sein, weil sie flache Schuhe trugen.
Die Festivalleitung bestreitet die Existenz einer Schuhregel - mehrere Branchenblätter zitieren aber Beobachter, die Diskussionen ums passende Schuhwerk am Sonntag bei der Premiere zu "Carol" von Todd Haynes mitbekommen haben wollen.
Unter anderem twitterte Regisseur Asif Kapadia, mit einer Amy-Winehouse-Doku in Cannes vertreten, seine Frau wäre fast nicht hereingelassen worden, der Schuhe wegen.
Peinlich fürs Festival, besonders, weil es sich in diesem Jahr, mit einer Panel-Reihe, besonders frauenfreundlich gab. Nun sieht es so aus, als blieben sie dort doch einfach bloß: Fußvolk.