Um ein tief liegendes Trauma aufzulösen, braucht es manchmal mehrere Generationen. Das zeigt auch der Fall in der Familie von Regisseurin Bettina Henkel. In ihrem Dokumentarfilm-Debüt "Kinder unter Deck" geht sie den Bruchlinien und Beschädigungen nach, die Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung in die Familie eingeschrieben haben. Zusammen mit ihrem Vater begibt sich Henkel auf eine Reise durch Nordosteuropa. Dort werden nicht nur die tief liegenden Schichten der Familienvergangenheit ausgehoben, sondern auch die historischen Umwälzungen der Region thematisiert: Roadmovie, intimes Familienporträt und Zeugnis europäischer Zeitgeschichte zugleich. Henkel und ihr Vater werden für ein Regiegespräch im Anschluss der Vorführung anwesend sein.
Kinder unter Deck , A 2018, Regie: Bettina Henkel, Film & Gespräch, Di., 5. Feb., 18.30 Uhr, Studio Isabella, Neureutherstr. 29, t 271 88 44