Süddeutsche Zeitung

Filmtipp des Tages:Vater, Sohn und DDR

Ein sehr persönliches Porträt über den Politiker Klaus Gysi

"Ich erinnere mich. Mich hat nicht die politische Niederlage seiner Generation getroffen, sondern, dass seine Worte nun klangen, als hätte er nicht dazu gehört." Der Regisseur Andreas Goldstein spricht über Klaus Gysi, führender Politiker der DDR, Verlagsleiter, Staatssekretär, Botschafter, Kulturminister - und sein Vater. Im Film "Der Funktionär" bildet Goldstein dessen Leben ab, knapp 20 Jahre nach seinem Tod. Für das sehr persönliche Porträt nutzt er Fotos, Archivmaterial aus dem DDR-Fernsehen und Aufnahmen aus Ostberlin. Doch nicht Gysis persönliche Geschichte steht im Mittelpunkt, vielmehr geht es um die Art und Weise, wie die DDR betrachtet wird. Geschichten über die DDR werden heute oft dramatisiert, um die eigene Gegenwart besser aussehen zu lassen, so Goldstein: "Die Not, diese Geschichten zu erzählen, erwächst nicht aus der Vergangenheit, sondern aus der Gegenwart".

Der Funktionär, Regie: Andreas Goldstein, Fr., 12., So., 14., Mo., 15. Apr., 18.30 Uhr, Werkstattkino, Fraunhoferstr. 9

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SZ vom 12.04.2019 / jawo
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