Wir leben in einer Welt, in der immer noch Mauern gebaut werden. Gerd Kroskes Dokumentarfilm "Striche ziehen" aus dem Jahr 2014 befasst sich mit den Folgen der Grenzziehung. Mithilfe von Archivmaterial und privaten Aufnahmen rekonstruiert er die Vorgeschichte der fünf maskierten Gestalten, die 1986 einen dicken, weißen Pinselstrich kilometerlang über die Westberliner Mauer gezogen haben. Die Aktivisten trafen in der Weimarer Punkszene der ehemaligen DDR aufeinander. Mit ihrer Ost-West-Kunstaktion "Der weiße Strich" wollten sie an den "Begrenzungscharakter" der Mauer erinnern. DDR-Grenzer setzten dem Projekt ein jähes Ende. 30 Jahre später taucht einer der Freunde unerwartet in einer IM-Akte auf. Der Dokumentarfilm zieht einen Schlussstrich unter Erinnerungen an Verrat und politische Zerrissenheit.
Striche ziehen, Regie: Gerd Kroske, Freitag, 10. August, 18 Uhr, und Mittwoch, 15. August, 22.30 Uhr, Werkstattkino, Fraunhoferstr. 9, ☎ 260 72 50