Filmtipp des Tages:Rückkehr des verlorenen Sohnes

17 Jahre lebte er, ausgestoßen von der Kibbuz-Gemeinschaft in Israel, von Eltern und Bruder, im fernen London, um ein freies, schwules Leben zu führen. Als Saar für ein paar Tage nach Hause zurückkommt, mittlerweile HIV-infiziert nach Drogen- und Sex-Exzessen, stößt er auf eine Mauer aus Unverständnis, Vorurteilen und Engstirnigkeit. Doch langsam bröckelt der Putz, Vater und Sohn sprechen über Vergangenes. Die Mutter kommt ihn in London besuchen, und am Ende trifft der mittlerweile Vierzigjährige eine folgenschwere Entscheidung für seine endgültige Rückkehr. Barak und Tomer Heymann haben Saars Familie und ihn selbst monatelang begleitet, haben mit ihnen gelebt und die Konflikte der Brüder, von Vater und Sohn vielleicht sogar noch zugespitzt. Was dabei aus Hunderten Stunden Material herausgekommen ist, überschreitet die Grenzen eines Dokumentarfilms (), besitzt eine dramaturgische und filmische Stringenz, tut weh und fasziniert in seiner Härte, seiner Offenheit, aber auch im herben Charme. Immer ist dabei Raum für Humor und Leidenschaft. Letztere entwickelt Saar vor allem für das Singen im London Gay Men's Chorus, der für ihn mehr wird als Heimat.

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Who's Gonna Love Me Now?, Regie: Barak und Tomer Heymann, Filmvorführung und Publikumsgespräch mit Tomer Heymann, OmU, Mittwoch, 14. Dezember, 19 Uhr, Atelier, Sonnenstraße 12, 59 19 18

Foto: Heymann Brothers Films (Foto: N/A)
© SZ vom 14.12.2016 / KLK - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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