Süddeutsche Zeitung

Filmtipp des Tages:Kinder auf der Flucht

Eine aufwühlende Geschichte über Mut und Solidarität erzählt "Fannys Reise". Der Film der französischen Regisseurin Lola Doillon lief vor zwei Jahren beim Filmfest München und ist von jetzt an in den deutschen Kinos zu sehen

Vor zwei Jahren lief beim Filmfest München ein französisch-belgisches Historiendrama über ein 13-jähriges jüdisches Mädchen (Léonie Souchaud), das sich während des Zweiten Weltkriegs mit ihren jüngeren Schwestern vor den Nationalsozialisten in einem Waisenhaus versteckt. Im Jahr 1943 sind sie dort aber auch nicht mehr sicher, die deutschen Truppen rücken immer näher, also müssen Fanny und ihre Schwestern fliehen, quer durch Frankreich in die neutrale Schweiz. Doch sie sind nicht allein, weitere Kinder schließen sich ihnen an, und so wird Fanny gezwungenermaßen zur Anführerin dieses Flüchtlingstrupps. "Fannys Reise" basiert auf den Jugenderinnerungen der in Deutschland geborenen Jüdin Fanny Ben-Ami, die französische Regisseurin Lola Doillon, Ehefrau von Cédric Klapisch, hat sie spannend und sehr bewegend verfilmt. Es ist eine zeitlose Geschichte über Mut, Solidarität, Überlebenswillen und den Einsatz für andere, dafür wurde Doillon in München mit dem Fritz-Gerlich-Preis ausgezeichnet. Regulär ins Kino kam der Film aber leider nie. Im September erscheint er immerhin auf DVD und Blu-ray, vorher wird er im Rio Filmpalast noch einmal auf der großen Leinwand gezeigt.

Fannys Reise , F/BEL 2016, Regie: Lola Doillon, Do., 30. Aug., 18 Uhr, Rio, Rosenheimer Str. 46

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Quelle:
SZ vom 30.08.2018 / grü
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