Filmtipp des Tages:Im Nachhall des Holocausts

Foto: Arsenal-Berlin (Foto: N/A)

Der erste Film dieser Dokumentar- und Experimentalfilm-Reihe zum Holocaust im Werkstattkino, die bis zum 2. Dezember läuft, ist an sich ein Schlag. "Der 81. Schlag" von David Bergman, gedreht in Israel 1975, beschreibt im Subtext die stille Übereinkunft im Land bis zum Eichmann-Prozess: Unter anderem glaubte man den Opfern des Holocausts nicht. So ist es Michael Goldman-Gilad ergangen, der als Kind im Ghetto von Przemysl fast zu Tode geprügelt wurde - mit 80 Schlägen. Dass das in Israel niemand für möglich hielt, versetzte ihm den psychisch niederschmetternden 81. Schlag. Schläge gehörten auch nach dem NS-Regime zur Erziehung junger Mädchen im ehemaligen Benediktiner-Kloster Breitenau, das von 1933 bis 1934 als KZ gedient hatte. Die Geschichte dieses Schreckensortes, die Ulrike Meinhof in ihrem Film "Bambule" partiell aufgriff, verarbeitete Clemens von Wedemeyer in "Muster", zu sehen am Dienstag, 1. Dezember, um 20.30 Uhr.

Der 81. Schlag (OmU), Israel/Frankreich 1975, Regie: David Bergmann, Do., 26. Nov., 20.30 Uhr, und So., 29. Nov., 18 Uhr, Werkstattkino, Fraunhoferstr. 9, 260 72 50; die Reihe "Asynchron" läuft bis Mi., 2. Dez.

© SZ vom 26.11.2015 / E.-E.F. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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