Süddeutsche Zeitung

Filmtipp des Tages:Heilige Familie mal anders

Plötzlich taucht der todkranke Vater, ein Ex-Preis-Boxer, im Leben eines jungen Mannes auf, der gerade dabei ist, seine eigene Identität zu finden: als Travestiekünstler in einer Bar in Havanna. Umgeben ist er von Kollegen voller Mutterwitz und liebevoller Zickigkeit, einschließlich des "Mama" genannten Chefs. Die erste, unvermutete Begegnung mit dem Vater ist gewalttätig, die letzte ein zärtliches Einverständnis; dazwischen liegt ein Lehrstück über Männlichkeit, Mut, Eigensinn, und das, was man Liebe nennen könnte. Ángel heißt der Vater (Jorge Perugorría, einer der bekanntesten Schauspieler Kubas), Jesús der Sohn (Héctor Medina), Viva ist sein Künstlername. Aber nur die Namen sind symbolisch in diesem wunderbar direkten, lebensvollen kubanisch-musikalischen Film übers Erwachsenwerden. Und darüber, wie man dabei trotzdem die eigenen Wurzeln nicht verleugnet.

Viva , Regie: Paddy Breathnach, span. Original mit dt. Untertiteln, 19 Uhr, Arena Filmtheater, 260 32 65

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SZ vom 15.09.2016 / klk
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