Süddeutsche Zeitung

Filmtipp des Tages:Gesprühte Kunst aus dem Untergrund

Da ist ein Loch in der Wand. Gerade noch war man in Tottenham so stolz auf das gesprayte Porträt zweier Kinder, die ein Schild mit der Aufschrift "No Ball Games" hin und her werfen. Und plötzlich ist es verschwunden - mitsamt der Mauer. Spätestens seitdem Werke von Graffiti-Superstar Banksy aus den Wänden gerissen und für Höchstpreise bei Sotheby's versteigert werden, haben die Streetart-Werke ihren Ruf als illegale Untergrund-Schmiererei vielerorts verloren. Dass Graffiti-Kunst weitaus mehr zu bieten hat als Kritzeleien in U-Bahn-Unterführungen, zeigt sich auch hierzulande. Die Stile sind heute vielfältig, die Motive individuell, manche Graffiti wirken gar wie fotorealistische Zeichnungen. Stefan Pohl visualisiert in seiner Dokumentation "Hello, my name is - German Graffiti" anhand namhafter deutscher Szenegrößen die Vielfalt einer Kunstform, die sich über die Grenzen der Legalität hinwegsetzt. Im Atelierkino stellt er seinen Film nun vor. Außerdem wird es neben einem Barbecue eine Graffiti-Aktion im Innenhof des Kinos geben.

Hello, my name is - German Graffiti , Deutschland 2015, Regie: Stefan Pohl, 21.15 Uhr, Atelier, Sonnenstr. 12

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SZ vom 24.07.2015 / safi
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