Filmtipp des Tages:Gesichter des Neonazismus

Im Dokumentarfilm "Golden Dawn Girls" ermöglicht der norwegische Regisseur Håvard Bustnes es, dem Neonazismus wortwörtlich ins Auge zu sehen

Seit früher Zeit wissen die Bauern überall in der Welt, dass eine ausgeprägte Morgenröte schlechtes Wetter bringt. Die Griechen wissen inzwischen auch, was eine goldene Morgenröte bedeuten kann. Und das ist etwas, was viel schlimmer als ein Unwetter ist. Die rechtsextreme Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) gilt als eine der berüchtigtsten in Europa. Nachdem ihre führenden Köpfe wegen rassistischer Gewalt verhaftet worden sind, übernehmen drei Frauen die Führung in deren Abwesenheit: eine Mutter, eine Ehefrau und eine Tochter. Im Dokumentarfilm "Golden Dawn Girls" ermöglicht der norwegische Regisseur Håvard Bustnes es, dem Neonazismus wortwörtlich ins Auge zu sehen. Der Zuschauer blickt in den ernüchternden Alltag der Menschen, die die Ideologie der Goldenen Morgenröte vertreten. Ein Film über Griechenland als ein krisengeplagtes Beispielland, in dem die fürchterlichen Tendenzen wie in einem Brennspiegel versammelt werden.

Golden Dawn Girls (OmeU), Regie: Håvard Bustnes, Montag, 8. Oktober, 19 Uhr, Carl-Amery-Saal, Gasteig, Rosenheimer Str. 5, t 48 09 80

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