Filmtipp des Tages:Freiheit für den Blues

Man kennt das: Während ein bekannter Film gezeigt wird, spielt ein Orchester live die Musik dazu. Die thematisch stimmige Verbindung von Konzert und Kinoabend ist dagegen ein außergewöhnliches Ereignis. Im Breitwand-Kino in Gauting steht am Donnerstag zunächst das Duo Señor Blues auf der Bühne. Die Musiker kombinieren selbstgeschriebene Songs und traditionelle Titel, die Inspiration reicht von Harlem bis ins Mississippi-Delta. In der zweiten Hälfte des Abends wird der Dokumentarfilm Mali Blues gezeigt. Der Blues ist schon lange nach Westafrika zurückgekehrt. Der deutsche Filmemacher Lutz Gregor folgt dabei vier Künstlern auf ihrem Weg von Bamako nach Timbuktu. Die Sängerin Fatoumata Diawara, nach ihrer Flucht das erste Mal wieder in Mali, will zusammen mit dem Griot Bassekou Kouyaté, dem Tuareg-Gitarristen Ahmed Ag Kaedi und dem Rapper Master Soumy die Musik nach dem Terror der Dschihadisten zurückbringen. Diese hatten 2012 das "Festival au désert" verboten. Das "Festival sur le Niger" in Ségou wird für die Musiker ein Neuanfang und ein musikalisches Fanal für einen toleranten Islam.

Mali Blues, D/NL 2016, Regie: Lutz Gregor, Donnerstag, 29. Dezember, 20 Uhr, Kino Breitwand Gauting, Bahnhofsplatz 2; vor der Filmvorführung Konzert von Señor Blues

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